Die „Biermann-Affäre“ 1978 setzte die von Honecker Anfang der siebziger Jahre verkündete „Weite und Vielfalt“ in der Kulturpolitik wieder weitgehend außer Kraft. Jetzt hatte ich mir im Gegensatz zu meinen Anfängen ganz andere Möglichkeiten erarbeitet, hatte unangreifbarere Themen und Metaphern gefunden, um meine Hoffnungen, aber auch meine Enttäuschung bildhaft zu machen. Dabei lieferte mir die Literatur nutzbare Vorlagen. Zuerst war es das „Ikarus“-Thema, das mir ein Gedicht von Günter Kunert nahe brachte. Aber auch das Theaterstück „Der Drache“ von Jewgeni Schwarz bot mir eine Fülle von Impulsen, um gesellschaftliche Fehlentwicklung und kritikwürdiges Verhalten in den Blick zu rücken. Bildmetaphern wie die Titanic, Narren und Narrenschiffe, Karussell und Zirkus lieferten mir darüber hinaus reichlich Stoff für meine Bildfindungen.
So waren die achtziger Jahre für mich ein künstlerisch sehr fruchtbares Feld, auch wenn sich die gesellschaftliche Situation immer weiter verhärtete. Ab der zweiten Hälfte verlor ich den Glauben, dass sich im Lande noch etwas zum Positiven ändert. Vor allem die verbreitete allgemeine Lethargie ließ mich 1988 den Antrag auf eine mehrjährige Ausreise aus der DDR stellen, was im Sommer 1989 genehmigt wurde. Die im Herbst 89 zunehmende Protestwelle und die Reaktion der politischen Führung der DDR darauf schien eine „chinesische Lösung“ anzudrohen. Das veranlasste mich, im ZDF und anderen westlichen Medien vor Gewalt zu warnen und die SED-Führung zum Dialog aufzufordern.