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Im Jahre 1986 erhielt ich die Möglichkeit, nach Indien und Nepal zu reisen. Ein entsprechendes Projekt des Schriftstellers Richard Christ, mit dem ich befreundet war, machte für mich das eigentlich in der DDR-Wirklichkeit Unmögliche möglich. So erlebte ich die alte, reiche, mir fremde Kultur Indiens in all ihrer Großartigkeit, aber auch unglaubliche Armut und Elend, Dreck und Gestank. Ich staunte in Neu Delhi, Agra, Varanasi, Kalkutta, Bubaneshwar und Puri, in Nepal beeindruckte mich die Bergkette der Achttausender, die ich schon aus dem Flugzeug sehen konnte, aber auch die alten Königsstädte Kathmandu, Patan und Baktapur.
Das Erlebte beeindruckte mich nachhaltig. In der Folge entstanden Zeichnungen, Radierungen und Malereien in denen ich alles, was ich gesehen und erlebt hatte, zu verarbeiten suchte. 1987 schickte mich das Kulturministerium der DDR noch einmal in die Hauptstadt Nepals Kathmandu, wo ich diese Arbeiten in einer Ausstellung präsentieren konnte. Als 1988 infolge des Kulturabkommens ein Workshop mit Künstlern aus Indien und der DDR geplant wurde, wurde ich mit der Organisation und Durchführung beauftragt. Zu dem in nordindischen Lucknow stattfindenden Pendant durfte ich im Februar 1989 ein drittes Mal den indischen Subkontinent besuchen.