Das Gedicht von Günther Kunert „Ikarus 64“ und sein darin enthaltener Aufruf: „Dennoch breite die Arme aus und nimm einen Anlauf für das Unmögliche“ brachte mir nach dem für mich schmerzhaften Scheitern des Schweriner Wandbildes das Ikarus-Thema nahe. Das selbst erlebte kühne Aufsteigen und das Scheitern der Träume führte mich nicht nur zu einer grafischen Umsetzung dieses Gedichtes, sondern wurde auch Gegenstand von fünf Malereien, die alle den Titel „Ikarus oder der Traum vom Fliegen“ erhielten.
Das Problem des Aufsteigen und Fallens, der großen Träume und deren Scheitern und das bei vielen Zeitgenossen beobachtete Bemühen, den richtigen „Aufwind“ für einen Aufstieg zu erwischen, beschäftigte mich immer wieder über Jahre hin in vielen Bleistiftzeichnungen und Radierungen bis in die Zeit nach 1989.